Kleine Materialkunde

Der kleine Unterschied zwischen Steingut, Steinzeug und Porzellan



 Steingut 

 

Kaum zu glauben, aber bereits 3000 Jahre vor Christi Geburt soll in Mesopotamien das erste Geschirr aus Steingut entstanden sein.

 In der Regel besteht Steingut aus Ton, Quarz, Feldspat und weiteren Mineralien, 

die Farbe variiert zwischen Weiß und hellem Rot-Braun - man denke hier an das schöne Terracotta-Braun.

Steingut wird niedriger gebrannt als Waren aus Steinzeug, während des Brandes findet keine vollständige Versinterung oder Verglasung statt. Die Brenntemperatur liegt nur zwischen 900 und 1200 Grad Celsius.

Steingut ist etwas weicher und ohne Glasur poröser als Produkte aus Steinzeug. 

In der Regel ist Steingut nicht wasserdicht oder frostfest, benötigt also eine Glasur um wasserdicht zu sein.

Meist sind Produkte aus Steinzeug rustikaler und dickwandiger.

Sie sollten im Winter nicht draußen verbleiben!

 

 

 

 

Steinzeug

 

Tonerden aus Steinzeug besitzen einen hohen Anteil an Aluminiumoxid und Eisenoxid.

Die Brenntemperatur liegt je nach Zusammensetzung des Tones zwischen 1200 und 1300° Celsius.

Durch die hohe Brenntemperatur kommt es zu einer vollständigen Versinterung oder Verglasung des Tones.

So wird Steinzeug auch ohne Glasur wasserundurchlässig und frostfest.

 

Objekte aus Steinzeug sind meist etwas dickwandiger und schwerer als Porzellan. Steinzeug fehlt die Zartheit  und Lichtdurchlässigkeit von Porzellan, aber Waren aus Steinzeug sind robust, hart und wirken zudem sehr natürlich.

 

Ein paar Sätze an dieser Stelle noch zu meinen Skulpturen aus Steinzeug.

Fast alle meiner Skulpturen sind aus schamottiertem Steinzeugton gefertigt. Die Schamotte gibt den Figuren beim Aufbau eine höhere Stabilität. Auch die Gefahr, dass sich die Figuren während des Brandes verziehen ist geringer, allerdings besitzen die fertigen Plastiken durch den höheren Schamotteanteil im Ton ein deutlich fühlbare Rauigkeit in der Oberfläche.

 

 Grundsätzlich sind die Skulpturen aus Steinzeug für die Aufstellung im Garten geeignet und auch frostfest.

Der Haken liegt hier aber wie so oft im Detail!

Denn nicht der Frost ist verantwortlich für Beschädigungen im Winter, sondern die Kombination aus Frost und Wasser. Feuchtigkeit, die in die Keramik eindringt oder sich in Vertiefungen sammelt und dann dort gefriert, kann trotz der Versinterung des Tones zu Abplatzungen oder Beschädigungen innerhalb der Keramik führen.

Bei kleinen flachen Objekten, wie meinen Beetscheiben oder Kugeln ist das kein Problem, das Wasser läuft hier einfach seitlich ab, bei komplexeren Formen, wie  Skulpturen leider schon.

 Ich empfehle daher dringend, die Figuren während der Frostperiode an einen trockenen vor Regen und Schnee geschützten Ort aufzustellen, damit eindringendes Wasser die Keramik während des Winters nicht schädigen kann. Dann kann es auch ruhig frieren und bitterkalt sein.

Bei Frost also unbedingt vor Nässe schützen und trocken aufstellen.

Leider kann ich für Schäden an den Figuren durch gefrierendes Wasser keine Gewähr geben.  

 

 

 

Porzellan

 

Erst mit der Entdeckung des Kaolin im 7. Jahrhundert begann die Herstellung des Porzellans, in Europa Jahrhunderte später.

Porzellan wird aus einem Gemisch aus Kaolin, Feldspat und Quarz hergestellt und

bleibt aufgrund fehlender Eisenoxide auch nach dem Brand weiß.

Je nach Zusammensetzung wird Porzellan zwischen 1200 bis 1500 Grad Celsius gebrannt.

Der Unterschied zu anderen Keramik-Produkten liegt neben der hohen Brenntemperatur vor allem im Sinterverhalten begründet: Der hohe Feldspatanteil im Porzellan schmilzt während des Brennvorganges, kristallisiert jedoch aufgrund seiner Zähigkeit nicht wieder aus, wodurch die besondere Transluzenz des Porzellans entsteht.

 

 Aufgrund der schwierigen Verarbeitung, begann ich erst relativ spät mit Porzellan zu arbeiten.

Aber dann war es tatsächlich Liebe auf den ersten Blick. 

Mir gefällt die Widersprüchlichkeit, die dem Porzellan innewohnt.

In der Verarbeitung viel schwieriger als Steinzeug, spröde und ein wenig kapriziös, ist Porzellan nach dem Brand sehr hart und bruchfest. Seine filigrane und zarte Anmutung ist ein wirklich spannender Kontrast.

 

 

 

 

Für die Skulpturen aus Steingut gilt generell:

Im Winter bitte frostfrei und vor Nässe geschützt verwahren, da sie nicht frostfest sind.

Das gilt übrigens auch für andere Gartenartikel aus Steingut.

 

 Die Skulpturen aus Steinzeug

 sind  frostfest, müssen aber im Winter dennoch trocken stehen.

Wasser, das sich an der Oberfläche sammelt oder gar in die Keramik eindringt, kann die Skulptur im Winter schädigen. Ich empfehle daher dringend, die Lagerung der Figuren während der Frostperiode an einen trockenen vor Regen und Schnee geschützten Ort.

 

Leider kann ich für Schäden an den Figuren durch gefrierendes Wasser keine Gewähr geben.

 

 

 

Hinweise zur Art des verwendeten Tones finden Sie auch in den Artikelbeschreibungen im Shop-Bereich!