In meiner Jugendzeit waren all diese Schnörkel und Ornamente Teil meines Alltags.
In meinem Elternhaus buhlten kunstvoll gearbeitete antike Möbel unterschiedlicher Stilepochen um Aufmerksamkeit. Ich habe den Geruch Schellack-polierter Biedermeiermöbel inhaliert und das dumpfe Läuten antiker Standuhren begleitete mich durch den Tag.
Und so fühle ich mich immer noch magisch angezogen von all den überbordenden barocken Verzierungen und handwerklich kunstvoll gefertigten Gegenständen vergangener Kunstepochen.
Heute ist die Erinnerung daran und die Sehnsucht, die ich spüre, Quelle meiner Inspiration und Leidenschaft.
Mein Diplom für Industrie-Design erwarb ich an der Fachhochschule für Kunst und Design in Hannover.
Während meiner Designausbildung wurde der Grundstein gelegt für meine kreative Arbeit mit Ton.
Meine ersten Skulpturen entstanden in diesen Jahren und ich erlernte damals dank der Nähe zur Fachrichtung Kunst neben Design und Formgebung auch die künstlerischen Aspekte der plastischen Gestaltung und ihre handwerklichen Techniken wie das Arbeiten mit Ton und seine keramische Verwendung.
Wie das Leben manchmal so spielt, fand ich meine Leidenschaft und Berufung für viele Jahre meines Lebens in der Gestaltung und dem Design von Gärten und Außenanlagen.
In dieser Zeit durfte ich an der Herstellung vieler ganz wundervoller Gärten mitwirken und noch heute ist für mich die Natur und seine Materialien, all diese wundervollen Pflanzen und Blumen eine Quelle der Ruhe, der Inspiration und Kraft.
Es ist für mich daher auch ganz selbstverständlich, Dinge für den Garten zu schaffen. Meine kleine Serie der Gartenkeramiken, die ich in Zukunft noch weiter ausbauen möchte und nicht zuletzt meine Skulpturen, die nicht nur im Haus sondern eben auch im Freien aufgestellt werden können, zeugen davon.
Entstanden meine Gartenentwürfe überwiegend am Computer, genieße ich heute jede Minute, die ich - mit den Händen im feuchten erdigen Ton - in meinem Atelier verbringen darf.
Ton ist ein wunderbarer Werkstoff mit einer jahrtausendalten Tradition. Die Herstellung von Keramik ist für mich immer auch ein wenig magisch. So viele Elemente wirken zusammen - der reine Hexenkessel. Erde, Feuer, Wasser, Luft - der Brand des geformten und getrockneten Tones bei Temperaturen bis 1300 Grad ist archaisch und modern zugleich. Der anschließende Glasurbrand ein Wunder, verwandeln sich die nach dem ersten Brand aufgetragenen Glasuren und Farben hier doch noch einmal völlig, da die verschiedensten Elemente chemisch miteinander reagieren. Das ist in der Tat Zauberei - oder etwas nüchterner betrachtet - ganz viel Chemie!